Auf Visite| 07.03.2023

Dominik Lacher

VON EINFACH BIS KOMPLEX, VON BESCHAFFUNG BIS UNTERHALT

Dass er als Leiter Medizintechnik teilweise immer noch «Sorgenonkel für alles Technische» ist, stört ihn nicht im Geringsten. Viel wichtiger ist ihm, dass er und sein Team als Dienstleister dafür sorgen, dass im Spital alle möglichst verschont von technischen Störungen arbeiten können.

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Domnik Lacher: Leiter Medizintechnik
Herr Lacher, wer sind Sie?
Ein ganz normaler Mitarbeitender im LIMMI, der seinen Job jeden Tag so gut und gerne wie immer möglich macht.
Wo wohnen Sie?
Im Zürcher Oberland, in Hombrechtikon, im Hochparterre.
Und wie wohnen Sie?
«Nahe an der Natur»: Ein paar wenige Stufen führen hinunter in den Garten mit Apfelbäumen, Birnbäumen und Sträuchern.
Das klingt sehr idyllisch …
Das ist es tatsächlich. Ich finde es traumhaft. Vor allem, da in unserer grünen Oase ein Grill steht, den wir Sommer wie Winter ausgiebig befeuern. Gärtnern und Kochen sind zwei meiner Hobbys.
Wie lange arbeiten Sie schon im LIMMI?
Seit mittlerweile 6 Jahren.
Waren Sie schon immer in Ihrer jetzigen Position tätig?
Nein. Angefangen hatte ich damals als Bauherrenvertreter für das Projekt LIMMIviva. Da war ich Ansprechpartner für einen Teil der sogenannt hochinstallierten Medizintechnik-Abteilungen,
wie OP, IPS und Radiologie. Mit der Zeit wurde ich dann Ansprechpartner nicht nur für die medizintechnischen Belange, sondern für alle «Sörgeli» rund um den Betrieb.
Danach haben Sie sich wieder auf die Medizintechnik spezialisiert?
Nicht bewusst spezialisiert, ich habe mich einfach mit dem Job mitentwickelt und verändert. Wobei einige Dinge auch gleich geblieben sind: ich bin beispielsweise immer noch der Ansprechpartner für alles, nicht nur für die Medizintechnik.
Hält Sie das nicht vom Erfüllen Ihrer Kernaufgabe ab?
Nein, das ist in Ordnung so, finde ich. Viele kennen mich noch von früher und da ist es auch ok, wenn sie mich sozusagen «Dinge von früher fragen». Ich sehe uns sowieso als Dienstleister und Support für alle und entsprechend soll jeder niederschwellig mit seinen Problemen zu uns kommen und wir finden heraus, ob wir sie lösen können, egal welcher Natur.

«Oft verweisen wir auch weiter an die zuständigen Stellen, aber platzieren kann man bei uns – fast! – alles (lacht).»

Als Laie: Was muss ich mir unter Medizintechnik vorstellen?
Unser Team kümmert sich um alle medizintechnischen Geräte, vom Batteriewechseln beim einfachen Blutdruckgerät bis zum komplexen Einbau eines MRI-Geräts. Von der Beschaffung und Implementierung bis zum Unterhalt. Wir arbeiten oft schon bei der Projektierung eng mit den Kliniken und Abteilungen zusammen, beim Erstellen des Anforderungskatalogs von Geräten oder bei der Evaluation von Herstellern und Lieferanten.
Was ist der spannendste Aspekt an Ihrem Job?
Sicher, dass er so umfassend ist. Ich repariere zum Beispiel selber Geräte in der Werkstatt, dann kümmere ich mich um die Ersatzteilbeschaffung und schreibe anschliessend einen Beschaffungsantrag für die Spitalleitung oder den Verwaltungsrat. Diese Vielseitigkeit schätze ich sehr.
Welches ist im Gegenzug der schwierigste Aspekt an Ihrem Job?
Momentan sicher, dass wir zu wenig Mitarbeitende haben. Ausserdem ist der Dokumentationsaufwand riesig.
Wo kommt dieser her?
Mehrheitlich von den verschiedenen Regulatoren, wie beispielsweise Swissmedic oder der Heilmittelkontrolle. Da gibt es unzählige Vorgaben, wie und was wir dokumentieren müssen. Das macht unsere Arbeit sehr aufwendig.
Haben Sie ein Beispiel?
Wenn beispielweise ein Gerät einen Fehler hat, muss ich diesen lückenlos dokumentieren. Lückenlos heisst in diesem Moment «von Beginn weg», also ab Fehlermeldung. Das heisst, wenn uns jemand sein Problem telefonisch schildert, müssen wir nachträglich ein sogenanntes Ticket erfassen, damit die Anforderungen erfüllt sind. Das zeigt eben, dass wir jeweils nicht auf die Tickets pochen, weil wir jemanden schikanieren wollen, sondern weil wir die Vorgaben hinsichtlich Dokumentation erfüllen müssen.
Nun schreitet auch im Bereich Medizintechnik die Digitalisierung immer weiter voran. Welchen Einfluss hat diese auf Ihren Arbeitsbereich?
Einerseits einen sehr grossen, weil es oft um Patientendaten und Datensicherheit geht. Andererseits nur einen bedingten, weil die Software auch «ein Medizinprodukt» ist und wir nicht eingreifen dürfen. Dafür sind die Hersteller und Lieferanten zuständig und oft sind die verschiedenen Anwendungen untereinander nicht kompatibel. Da ist dann unsere hausinterne IT gefordert. Eine enge Zusammenarbeit ist sehr wichtig.
Was macht das LIMMI richtig?
In Ihrem Arbeitsbereich?

Wichtig und richtig finde ich, dass das LIMMI immer von Beginn weg die Kostenseite mit einbezieht. Es heisst nie einfach «ich hätte gerne und das machen wir auch», sondern wir schauen bei jedem Gerät, was es kostet und wie wir damit wirtschaften können. Diese Verantwortung haben wir schliesslich. Denn jeder Franken, den wir ausgeben, fällt am Ende wieder auf die Bevölkerung zurück, sei es in Form von Krankenkassenprämien oder Steuern.
Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial oder -bedarf?
Ich finde das nicht grundsätzlich schlimm, aber allenfalls stehen wir bei der Digitalisierung etwas hinten an. Das ist aber in meinen Augen kein Fehler sondern teils historisch gewachsen, teils strukturell bedingt. Ausserdem ist ja nun mit «Limmi.ch» unser grosses, ganzheitliches Digitalisierungsprojekt am Laufen.
Was wünschen Sie dem LIMMI für die Zukunft?
Dass wir ebendiese Digitalisierung positiv weiter vorantreiben und umsetzen, allfällige Risiken frühzeitig antizipieren und entsprechend agieren. 
Und was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?
Die Medizintechnik weiterzuentwickeln und so bald wie möglich alle ausstehenden Stellenprozente zu besetzen.
Herr Lacher, herzlichen Dank für die offenen und interessanten Ausführungen und Ihre Zeit. Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir alles Gute und natürlich Gesundheit.

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