Aus dem Limmi| 19.07.2024

«Limmi» hat «relativ stabile Geburtenrate»

Schweizweit ist die Geburtenrate auf einem historischen Tief. Im Spital Limmattal spürte man 2023 davon wenig.

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Text: Lydia Lippuner, Limmattaler Zeitung
Bild oben: Dlovan Shaheri, Limmattaler Zeitung

Die Geburtenziffer fiel 2023 auf einen historischen Tiefstand: Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau lag bei 1,33. Schweizweit kamen 80024 Kinder zurWelt. Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) kürzlich mit. Von einem starken Geburtenrückgang spürt man im Spital Limmattal aber verhältnismässig wenig. «Wir haben eine relativ stabile Geburtenrate», sagt Vesna Markovic, Gesamtleiterin Pflege Frauenklinik und Orthopädie/Traumatologie im Spital Limmattal. Nach dem Corona-Hoch, bei dem in der Schweiz die durchschnittliche Geburtenrate um 5 Prozent stieg, habe sich dieGeburtenrate im «Limmi» bei etwas über 1000 Geburten eingependelt. Der  Grund für die stabile Geburtenrate liegt gemäss Markovic unter anderem daran, dass das Limmattal eine stark wachsende Region ist. Die Limmattalbahn habe zudem dafür gesorgt, dass das Spital schneller erreichbar sei. Sohabe sich das Einzugsgebiet vergrössert. «Das Spital geniesst einen guten Ruf in der Region», ergänzt Cornelia Hahn, Leitende Ärztin der Frauenklinik. Seit der Spitalneubau eröffnet wurde, sei der Aufenthalt für die zukünftigen Eltern noch angenehmer geworden. «Das Spital hat sich sehr verändert. Die Zimmer sind grosszügiger und komfortabler geworden und es ist weniger heiss in den Räumen als im alten Spital. Das schätzen die werdenden Mütter und Väter», sagt Hahn.

Grosses Frühstücksbuffet gehört bereits zum Standard

Die Bedürfnisse der Patienten seien in den letzten Jahren gestiegen. Deshalb habe das Spital die medizinische Versorgung weiterentwickelt und die begleitenden Angebote auf der Geburtenabteilung laufend erweitert. Heute können die Patientinnen nebst den traditionellen Sprechstunden beispielsweise auch Akupunktur, Homöopathie oder Aromatherapie in Anspruch nehmen. Auch der Anspruch an die Hotellerie ist gewachsen. Eine grosse Auswahl im Bereich Verpflegung, wie beispielsweise das Frühstücksbuffet, gehöre bereits zum Standard, sagt Markovic. Es werde je länger, je mehr erwartet, dass der Spitalaufent halt individuell und schön gestaltet sei. «Das medizinische Angebot wird als selbstverständlich wahrgenommen, das Bedürfnis für ein angenehmes Drumherum hat dagegen zugenommen», sagt Markovic. Sie redet aus Erfahrung, denn die ausgebildete Pflegefachfrau arbeitet bereits seit mehreren Jahrzehnten im Spital Limmattal. Zudem habe sich auch die Erwartung an das Personal verändert. «Das Bedürfnis nach Information hat in den letzten Jahren zugenommen», sagt Hahn. Die Mütter und Väter in spe wollen wissen, was sie vor,während und nach der Geburt erwartet. Aus diesem Grund habe das Spital Limmattal das Informationsangebot erweitert. Nun können werdende Mütter und Väter diverse Infoanlässe und Sprechstunden besuchen, die sie auf ihre neue Rolle als Eltern vorbereiten sollen.

Im vergangenen Jahr kamen im «LIMMI» 1021 Kinder auf die Welt.

Trotz allem: Eine Geburt ist nicht planbar Markovic hat beobachtet, dass es zwei Gruppen werdender Mütter gibt. «Es gibt die arglosen Frauen, die sich wenig mit dem Thema auseinander setzen, und solche, die sehr klare Vorstellungen haben», sagt sie. In beiden Fällen sei es wichtig, dass die Frauen vor und nach derGeburt gut beraten würden. Trotz aller Information und Vorbereitung sei eine Geburt nicht immer planbar. Am Ende könne es doch anders kommen, als man es sich gedacht oder gewünscht habe, gibt Markovic zu bedenken. Zum Teil müsse auch während der Geburt vom ursprünglichen Geburtsplan abgewichen und zum Beispiel ein ungeplanter Kaiserschnitt durchgeführt werden. Denn: «Die Gesundheit von Mama und Kind ist für uns das oberste Gebot», sagt Hahn.

«Das Spital hat sich sehr verändert.»

Cornelia Hahn Leitende Ärztin Frauenklinik, Spital Limmattal

Viele Frauen schätzten das Beisein der Ärzte

Seit einem Jahr können sich die werdenden Mütter auch eine hebammengeleitete Geburt wünschen. Bei diesem Angebot werden die Familien während der Geburt ausschliesslich von Hebammen betreut, wodurch ein besonderes Vertrauensverhältnis geschaffen werde. Die Nachfrage nach einer solchen Geburt nimmt laut Markovic zu, ist jedoch nach wie vor bescheiden. Viele Frauen schätzten die Sicherheit des Beiseins der Ärzte. Die Leitende Ärztin bestätigt dies. «Die meisten Frauen, die im «Limmi» entbinden, suchen nach einem sicheren und gleichzeitig persönlichen Umfeld für ihre Geburt», sagt sie. Eine Alternative zum Spital, wie sie etwa ein Geburtshaus bietet, sei dagegen kaum gewünscht. Dagegen habe sich das Spital Limmattal in den letzten Jahren zu einer beliebten und bekannten Anlaufstelle für Schwangere und Gebärende entwickelt. «Wir sind vorbereitet auf die Zukunft und erwarten, dass sich die Anzahl der Geburten weiter so verhält wie bis anhin», sagt Markovic. Sie hoffe sogar, dass es künftig im «Limmi» noch mehr Geburten gebe. Dafür dürfte die stetig wachsende Limmattaler Bevölkerungsanzahl sorgen.

Dieser Artikel wurde am 02. Juli 2024 in der Limmattaler Zeitung publiziert.

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